Race Style Käfer
– Wirken selbst im Stand schnell –
Wie der Name vermuten lässt sind Optik und Technik des Race Style dem Rennsport entliehen aber auch gewidmet, da derart “aufgemotzte” Fahrzeuge nicht selten bei Beschleunigungs- oder Rundstreckenrennen eingesetzt werden.
Um bei Rennen gute Zeiten zu erzielen heißt es rauf mit der Leistung und runter mit dem Gewicht. Daher sind an Race Style Fahrzeugen leichte Teile verbaut. Kotflügel, Hauben, Stoßstangen sind aus GFK oder besser noch aus Kohlefaser oder gar nicht vorhanden. Stoßstangenhalter, Türgriffe und Abschlussbleche sind nicht selten gelocht. Felgen sind aus Leichtmetall oder Magnesium, oft ab 16 Zoll aufwärts. An Gewicht wird reichlich gespart, nicht jedoch an der Sicherheit. Stark dimensionierte Bremsen und ein Überrollkäfig gehören einfach dazu. Man sitzt auf Rennsportschalen und tritt auf gelochte Alupedale, geschaltet wird mit präzisen T-Shiftern. Wichtigste Zusatzinstrumenten sind ein großer Drehzahlmesser und eine auffällige Öldruckkontrollleuchte. Ansonsten gibt sich der Innenraum schön aufgeräumt. Je nach Renneinsatz sind extra lange oder ultra kurze Getriebe verbaut. Und an Motoren findet man alles was Leistung bringt. Getunte Typ 1 und Typ 4 Maschinen ebenso wie leistungsgesteigerte Fremdmotoren.
In den späten vierziger Jahren vergnügten sich amerikanische Jugendliche bei illegalen Autorennen mit ihren frisierten Autos. Dieses motorisierte Kräftemessen wurde immer populärer und schnell organisierte man daraus legale Rennen auf eigens dafür präparierte Flächen. Flugplätze waren wegen ihrer ebenmäßigen und langen Rollbahnen die geeigneten Austragungsorte. Die Fahrzeuge wurden immer potenter und PS Boliden in Zigarrenform, sogenannte Top Fuel Dragster gingen ebenso an den Start wie fette US Muscle Cars. Die amerikanischen Autos beherrschten die Szene bis sich der erste Fahrer in einen kleinen deutschen Wagen setzte und ein wahres David gegen Goliath Rennen fuhr. Von nun an waren leistungsgesteigerte Käfer die gefürchteten Gegner weil die um ein vielfaches stärkeren US Cars oft nur noch hinterher fuhren. Seine Überlegenheit holt der Käfer aus seiner Konstruktion. Motor hinten über der Antriebsachse, sorgt für eine gute Traktion am Start, dazu von Haus aus ein Fliegengewicht was für den Renneinsatz noch weiter auf Diät gesetzt wird. Die in Deutschland stationierten GIs brachten diesen Freizeitspaß mit zu uns und Militärflughäfen wurden zur Bühne PS-gewaltiger Show Downs.
Ein Race Style Fahrzeug ist natürlich kein introvertierter Typ und darf daher in auffälligem Lackkleid daher kommen. Ralleystreifen, Startnummern, Start/Zielflaggen und Aufkleber aus dem Rennsportbereich signalisieren seine Kämpfernatur. Sehr gerne darf der leichte Hightechwerkstoff Kohlefaser auch sichtbar sein und so ziert stellenweise schwarzes Carbongewebe Außen- und Innenbauteile.
Ein Race Style Wagen sieht also immer sportlich schnell aus, auch wenn er nicht zwangsläufig an Rennen teil nimmt, sondern mit auffälliger Optik “nur” im Straßenverkehr bewegt wird.
Reglement Der klassischen US Muscle Car – Käfer Klasse (Kurzfassung)
Das offizielle Reglement der amerikanischen National Hot Rod Association (NHRA) und der internationale Dachverband des Automobilsports (FiA) sieht folgende Distanzen vor: Viertel Meile (402,34 m) mit entsprechend langem Auslauf und die auf die Hälfte verkürzte achtel Meile (201,17 m) wenn nicht soviel Platz zur Verfügung steht.
In Qualifizierungsläufen werden die Zeiten gemessen und hieraus die Rennpaarungen zusammengestellt. Das eigentliche Rennen findet im KO-Verfahren statt. Der Fahrer, der die Distanz schneller durchfährt ist weiter. Neben einem leichten, starken Fahrzeug mit kurz abgestuftem Getriebe und weichen Reifen ist die Reaktionszeit des Fahrers eine entscheidende Erfolgskomponente.