Cal Look Käfer
– Der Stil kalifornischer Beach Boys –
Eine der ersten Modeerscheinungen in der Käferszene, die weltweit Ihre Anhänger fand ist der Cal Look. Cal Look ist die Kurzform von California Look.
Als geografischer Ursprung gilt das kalifornische Orange County.
Von hier aus trat er seinen Siegeszug um die Welt an und entwickelte sich im Laufe der Zeit immer weiter. Begonnen hatte der Cal Look Trend Ende der 60er Jahre. In den siebzigern sah ein reinrassiger Cal Look Käfer folgendermaßen aus: Die Intention, die hinter der Optik steht ist den Käfer dezent und unauffällig zu gestalten, jeglicher Zierrat wurde abgebaut. Zierleisten gehen gar nicht, Stoßstangen werden komplett entfernt oder durch sogenannte T-Bars ersetzt. Der Hintergrund für die “Entschmückung” war dass die unscheinbaren Käfer für reichlich Überraschungsmomente sorgen sollen, da sie nicht selten mit getunten Motoren daher kamen. 1,8 Liter oder 2 Liter Typ 1 Motoren waren das Maß der Dinge. Wichtig in den 70ern war die Keilform, die man durch eine Tieferlegung an der Vorderachse erreichte. Woran Jahrzehnte zuvor die Käferingenieure tüftelten, die Schwenkfenster zur Fahrzeugbelüftung, wurde durch die Fahrzeughalter kurzerhand entfernt und einteilige Seitenscheiben montiert. Als Felgen kamen original Käfer- oder Porschefelgen zum Einsatz. Umrüstung auf andere Lochkreise kamen nicht in Frage.
Farblich kamen die Cal Looker in Originaltönen oder zeitgenössische Porschelacken daher. Im Fahrzeuginnern hielten Sportsitze, Sportlenkrad, Sportschalthebel und Zusatzinstrumente Einzug. So bewegte man diese Käfer durch die 70er Jahre.
In den 80ern wandelte sich die Mode ein wenig und so verschwanden die T-Bars an denen man sich wohl satt gesehen hatte und Stoßstangen zierten die Käfer jetzt wieder. Im Sinne der Cal Look Philosophie aber nur in Form des simplen rundliche Standard- stoßstangenblattes des 1200ers. Dem Zeitgeist der 80ern wurde man mit poppigen Lackierungen gerecht, auch Kunstschützen der Airbrush-Pistole durften sich an den 80er Cal Looks austoben. Im Innenraum schweißte man das Armaturenbrett zu, so dass es eine glatte Blechebene hatte, die die Farbe des Außenlacks trug. Auch das Handschuhfach fiel dieser Radikalkur oft zum Opfer. Einzig das Tachozentralinstrument unterbracht die cleane Fläche. Inzwischen durfte sich auch die Hinterachse der Fahrbahn bis auf Tuchfühlung nähern. Es war die große Zeit der Füchse.
Porsche Fuchsfelgen, möglichst vollverchromt, waren angesagt und die Reifen durften jetzt auch Niederquerschnitt tragen. Da man in dieser Zeit mehr dem Show und Shine frönte wurden die Motoren meistens nur optisch getunt. Leistung spielte kaum eine Rolle.
In den 90ern erinnerte man sich an die Ursprünge des Cal Look und die poppigen Farben verschwanden, die Hinterachse nahm man wieder hoch. Rad/Reifen-Kombinationen wählte man wieder im zeitgenössischem Stil und die Motoren spielten wieder mit ihren Muskeln, inzwischen aber mit ganz anderen technischen Möglichkeiten. Mehr Hubraum, mehr Leistung, dicke zwei- bzw. Doppelvergaser. Typ 1 Motoren und besonders in Deutschland beliebt – starke Typ 4 Maschinen – waren die Motoren mit denen man die Cal Look Käfer der 90ern vorantrieb. Heute gibt es eine Mischung aus allen Cal Look-Zeiten und als eine Weiterentwicklung den sogenannten Resto Cal Look.