Dienstwagen
Nicht zuletzt wegen ihrer sprichwörtlichen Zuverlässigkeit, waren, vor allem bei Behörden die luftgekühlten Fahrzeuge von Volkswagen, als Dienstwagen äußerst beliebt.
Bis weit in die 80er Jahre hinein gehörten Polizeikäfer in ganz Deutschland zum Stadtbild und verrichteten treu ihren Dienst. Ab Mitte der 70er auch neben Golf und Passat. Der nebenstehende 1200 mit 34 PS kann heute als rüstiger Pensionär auf Ausstellungen bewundert werden. Ursprünglich sorgte er auf Paderborner Straßen für Recht und Ordnung. Die Karosseriegrundfarbe ist RAL 6009 Tannengrün, bei VW auch Polizei-grün genannt, nur die Kotflügel sind weiß. Das Blaulicht mit integriertem Lautsprecher von der Firma Hella stammt aus den frühen 80er Jahren. Stoßstangenform und Position der Blinker lassen darauf schließen, dass es sich nicht, wie das Nummernschild vermuten lässt, um einen 72er sondern ein Modell ab 1974 handelt. Was hier nur eine Sonnenreflektion ist, war damals das Schreckgespennst der Autofahrer. In den 70ern wurde nämlich noch mit weißem Blitz geblitzt. Aus Gründen der Blendungsgefahr allerdings nur von hinten.
Wo die Größe des Polizeikäfers nicht mehr reichte kam der Bulli zum Einsatz. Dieser T2b Lautsprecherwagen von 1978, mit 70 PS Typ 4 Motor, ist bis unters Dach (und darüber hinaus) mit damals modernster Technik ausgestattet. Neben zwei Blaulichtern war eine drehbare Batterie von fünf Lautsprechern auf dem Fahrzeugdach montiert. Sein Spezialgebiet waren kleine und große Veranstaltungen sowie Demonstrationen. Extra gesicherte Fahrzeugscheiben sollten den Insassen größt möglichen Schutz vor Übergriffen gewährleisten. Die schwarzen “Hörner” unterhalb der Frontscheibe, dienen zur Montage eines Schutzgitters. Die Farbe ist RAL 6029 Minzgrün, Stoßstangen weiss. Manchmal werden solche Fahrzeuge im Volksmund fälschlicherweise “grüne Minna” genannt. Richtigerweise bezeichnet man so aber nur Polizeifahrzeuge zum Gefangenentransport.
“Wie die Feuerwehr” – gingen die 70 PS Typ 4 Motoren der T2b Busse. Sicher keine Rennwagenqualitäten aber doch wendig, schnell und zuverlässig am Einsatzort. Ebenso wie die Polizei verließ sich auch die Feuerwehr auf die Qualität aus dem Hause Volkswagen. Und so stand in nahezu jeder Wagenhalle in- und ausländischer Berufs-, freiwilligen und Werkfeuerwehren mindestens ein VW aus der Transporterreihe. Beginnend mit dem T1 hat sich diese Tradition bis heute mit der jüngsten Transportergeneration fortgesetzt. In einigen kleinen Gemeinden tun auch heute noch T1 und T2 Feuerwehren munter ihren Dienst. Hauptsächlich waren die VW Transporter als Mannschaftswagen oder Gerätetransporter unterwegs. Es gab aber auch Sonderanfertigungen wie T1 und T2 Leiterwagen. Hierbei ist eine ausfahrbare Leiter auf einem Drehgestell montiert. Basis für diesen Sonderumbau ist der VW Transporter in Pritschenwagen Ausführung ohne Ladebordwände.
Wenn die Fahrzeugpalette eines Herstellers nicht ausreicht, und man besondere Anforderungen an ein Fahrzeug stellt, dann lässt man sich eben ein neues konstruieren. Vorausgesetzt man kauft nicht nur ein einziges. So geschehen Anfang der 60er Jahre. Da beauftragte die Deutsche Bundespost Volkswagen mit der Entwicklung eines Sonderfahrzeugs. Die Entwicklungsvorgabe der Post war ein vom Führerhaus aus begehbarer Laderaum mit ca. 2 Kubikmetern und 350 – 400 kg Ladekapazität. Zudem sollte das Fahrzeug über Schiebetüren verfügen, da sie im innerstädtischen Bereich praktikabler erschienen. Es entstand der durch VW und Westfalia gebaute VW Typ 147, auch Fridolin genannt. Fridoline waren von 1964- Ende der 70er bei der Post in der Brief und Paketzustellung sowie beim Fernmeldeamt im Einsatz. Heute bringen diese äußerst seltenen Fahrzeuge nicht mehr die Post, sondern Ihren VW begeisterten Besitzern jede Menge Spaß. Dieser hier mit Fuchsfelgen, Anhängerkupplung und Typ 4 Motor.
Wenn Engel gelb sind “fliegen” sie Käfer. Wer anderen helfen will braucht selbst zuverlässige Technik. Und so waren auf deutschen Straßen und Autobahnen zahlreiche ADAC-Käfer unterwegs. Parallel zu ihnen waren unterschiedlich ausgerüstete T1 und T2 Bullis, sowie Motorrad-Gespanne im Einsatz. Das Werkzeug war im Kofferraum und im hinteren Fondbereich untergebracht und anstelle des Beifahrersitzes war ein spezieller Werkzeugschrank im Fußraum verbaut. Ausserdem waren die ADAC Fahrzeuge mit schweren Funkgeräten bestückt. Ältere Modelle als der nebenstehende 1200er hatten, neben der ADAC-typischen gelben Karosserie Grundfarbe, schwarze Kotflügel. Seitlich waren Fahrzeugnummern angebracht. Getreu dem Motto safety first sorgten orange Rundumleuchten auf den Wagendächern des ADAC-Wagens für erhöhte Aufmerksamkeit des fließenden Verkehrs und damit für die Sichherheit des Straßenwachtmeisters und den hilfesuchenden Personen.